Natürlichkeit und individuellen Charakter bringen die Möbel von Sendlhofer Design zum Ausdruck. Messe.TV spricht auf der Heim+Handwerk 2016 in München mit Herrn Mathias Sendlhofer. Eine geschmackvolle Kombination aus traditionellen Materialien mit modernen Komponenten. Individuelles Wohndesign das sich ganz nach dem Bedarf und den Wünschen des Kunden gestalten lässt. Auch den ökologischen Aspekt lässt das Unternehmen dabei nicht außer Acht.
Jürgen Groh: Herr Sendlhofer, ich grüsse Sie. Mathias Sendlhofer: Grüss Gott. Jürgen Groh: Handwerk und Design. Wie verbinden Sie das? Mathias Sendlhofer: Handwerk und Design verbinden wir so, dass wir alte traditionelle Materialien mit geraden Linien verbinden. Wir haben diese alten Balken, die wir relativ langgezogen machen. Eine „straighte Linie“ mit einer schönen weißen Fläche, die sozusagen dem Hightech und Design entsprechend kombiniert wird. Hier haben wir eine schwere Eisentüre und wir verbinden die Materialien Handwerk und Design. Unter Handwerk fällt auch alles was im Innenbereich drin ist. Jürgen Groh: Was mir auffällt ist dass Sie relativ moderne Materialien mit Rustikalen verbinden. Gehört das zu Ihrer Philosophie? Mathias Sendlhofer: Ja das ist das Naturmaterial dass wir sehr gern verwenden, weil in den modernen Häusern die wir jetzt haben wird die Linie immer geradliniger und man hat relativ wenig Wärme drin. Durch dieses Material dass wir verwenden, bringen wir Gemütlichkeit in unsere Designelemente. Jürgen Groh: Sind das alte Dachbalken, oder wieso sieht das so aus? Mathias Sendlhofer: Das sind keine alten Dachbalken, wir arbeiten mit einem neuen Material. Das ist eine neue Fichte, die wir so präparieren dass sie alt ausschaut. Aber wir arbeiten genauso gut auch mit „echt altem“ Holz. Es hat sich nur das neue Holz bewährt und wir können es lackieren und es ist für die Küche wesentlich brauchbarer als das „echt Alte“. Ein Fachmann kann nun wirklich nicht mehr unterscheiden ob es alt oder neu ist.
Jürgen Groh: Heutzutage ist auch das Thema Ökologie sehr wichtig. Wo beziehen Sie Ihr Holz, Ihre Stoffe her? Mathias Sendlhofer: Wir kaufen nur Materialien aus Europa sprich 90 Prozent sogar aus Österreich ein. Jürgen Groh: Ich finde jetzt kein Teakholz bei Ihnen? Mathias Sendlhofer: Teakholz gibt’s bei uns überhaupt nicht und da bin ich auch der Meinung solche Sachen sollte man überhaupt nicht machen, weil ich glaub dass wir unsere Erde schuldig sind dass wir ein bisschen sorgfältig mit den Ressourcen umgehen. Jürgen Groh: Bin ich absolut Ihrer Meinung. So das ist jetzt eine Insel die dann im Raum steht, oder? Mathias Sendlhofer: Richtig, die steht im Normalfall mitten im Raum, wenn die Räumlichkeit so gegeben ist dass man eine Insel stellen kann. Man kann aber natürlich auch wesentlich kleinere Lösungen machen, andere Grundrisse, es ist nicht immer die Möglichkeit für eine Insel gegeben. Jürgen Groh: Also auch für die kleine Stadtwohnung hätte ich die Möglichkeit mir ein kleineres Modul zuzulegen? Mathias Sendlhofer: Auf jeden Fall. Gerade diese Größenordnung ist im modernen Bereich zwar Standard, aber im Stadtbereich hat man nicht immer die Möglichkeit solch große Räume vorzufinden. Wir können zentimetergenau jede Küche einbauen. Das ist der große Vorteil von einer Schreinerei oder von einer Tischlerei – wie man in Österreich sagt – dass man alles ganz genau einpassen kann.
Jürgen Groh: Wie ist das jetzt aufgebaut? Das ist jetzt eine relativ große Arbeitsfläche – was ich sehe -mit zwei kleinen Elementen. Was steckt dahinter? Mathias Sendlhofer: Wir haben auf dieser Insel den Kochbereich untergebracht und gleichzeitig auch die Wasserstelle und dazwischen ist eigentlich die Hauptarbeitsfläche da wo sich das ganze Kochen abspielen soll. Wir haben bei dieser Kochsituation auch den Dunstabzug mit untergebracht (klappt eine versenkte Metalltür neben der Herdplatte nach oben). Das saugt direkt in die Platte hinein, man hat den Kopf frei und man kann super kochen. Jürgen Groh: Ist auch ein neuer Trend eigentlich! Mathias Sendlhofer: Das ist ein neuer Trend, kommt eh aus Bayern – ist eine bayerische Idee – muss man auch dazusagen. Jürgen Groh: Sie haben diese Elemente (deutet auf das Herdelement mit integriertem Dunstabzug) praktisch von anderen Firmen eingekauft? Mathias Sendlhofer: Wir kaufen die Geräte zu, auch den Granit, da haben wir unseren eigenen Steinmetz, einen österreichischen. Alles andere wird aus unserer eigenen Produktion gefertigt.
Jürgen Groh: Ich hab auf Ihrer Homepage gelesen dass Sie ein 25-jähriges Familienunternehmen sind. Gibt’s da eine nächste Generation? Mathias Sendlhofer: Ja zum Glück habe ich meinen Sohn. Er hat die gleiche Richtung in der Schule studiert und der wird jetzt in den Betrieb kommen und hat schon eine Planung übernommen. Michael Sendlhofer (Design und Innenarchitektur) kommt mit in die Gesprächsrunde. Jürgen Groh: Diese Kombination Stahl – Holz war die Ihre Idee? Michael Sendlhofer: Genau, das war eine unserer Ideen. Wir setzen uns da immer gemeinsam zusammen, wie am Stammtisch und da werden die neuen Ideen besprochen. Ob das tauglich ist für eine Küche oder ob es im Wohnbereich einsetzbar ist, ob es auch robust genug ist, wie zum Beispiel der Granit, der für eine Küche ideal ist weil man drauf Schneiden kann oder die heißen Platten draufstellen kann was ein unverwüstliches Material ist.
Jürgen Groh: Wo geht denn insgesamt der Trend im Bereich Küchendesign hin? Michael Sendlhofer: Wir finden, dass es wieder zum Ursprung zurückgeht, dass man erdige und ehrliche Materialien in die Küchen einbaut. Wie zum Beispiel das Altholz, den Stein und das Eisen und das mit ganz puristischen Formen mit den schwarzen Geräten und dem puristischen Weiß kombiniert. Jürgen Groh: Wenn ich mir jetzt diese Küche zulegen will, was muss ich dann machen? Michael Sendlhofer: Am besten Sie kommen zu uns ins Studio, da haben wir eine große Ausstellung mit mehreren Musterbeispielen, mit der ganzen Bemusterung. Vor Ort werden die Materialien zusammengestellt und dann gibt’s einen fotorealistischen Plan, wo der Kunde sieht wies in Wirklichkeit ausschaut und er kann es sich so aussuchen wies ihm am besten gefällt. Jürgen Groh: Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Messe und viel Erfolg. Michael Sendlhofer: Danke. Danke fürs Interview.